Das Interesse am Deutschlernen ist in Europa etwas erlahmt. Seit dem Schuljahr 2001/2002 sank in fast allen europäischen Ländern der Anteil der Schüler, die Deutsch lernen, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln unter Berufung auf Zahlen der Europäischen Kommission mitteilte.
Nur in Bulgarien und vor allem Slowenien stieg das Interesse an der Sprache Schillers und Goethes, generell ist das Interesse in Osteuropa besonders groß. Am häufigsten lernen Schüler in den Nachbarländern Luxemburg und Dänemark Deutsch.
Allgemein spielt Deutsch an den europäischen Schulen nur die dritte Geige hinter Englisch und Französisch. Lediglich in Luxemburg lernen mehr Schüler Deutsch als Englisch: Mit 99 Prozent belegte im Schuljahr 2006/2006 dort nahezu jeder Schüler das Fach Deutsch.
Englisch lernten in Luxemburg dagegen nur 64 Prozent. Allerdings hat sich die luxemburgische Sprache auf der Grundlage eines deutschen Dialekts entwickelt, zudem ist Deutsch neben Luxemburgisch und Französisch Amtssprache.
Auf dem zweiten Platz liegt Dänemark, wo 84 Prozent der Schüler Deutsch lernten, allerdings 100 Prozent Englisch. Danach folgen vor allem osteuropäische Länder: In Slowenien lernen rund fünf von zehn Schülern Deutsch, wobei vom Schuljahr 2001/02 bis 2005/06 ihr Anteil von rund 33 Prozent auf 48 Prozent wuchs. In Ungarn, Polen, der Slowakei und Tschechien haben vier von zehn Schülern Deutsch als Schulfach. In Bulgarien, wo es 26 Prozent Deutschschüler gibt, stieg der Anteil in vier Jahren um rund vier Prozentpunkte.
Dagegen sank in Schweden der Anteil der Deutschlernenden sogar um zehn Punkte auf 26 Prozent. In Frankreich beschäftigen sich 17 Prozent der Schüler mit der deutschen Grammatik, in den südeuropäischen Ländern ist dagegen Französisch beliebter als Deutsch.
Schlusslicht ist Portugal, wo nur ein Prozent der Schüler Interesse an der deutschen Sprache hat. Dafür ist in Irland Deutsch wesentlich beliebter als Französisch: Nur vier Prozent der irischen Schüler lernten Französisch, dafür aber immerhin 30 Prozent Deutsch.
Der Grund für den Rückgang beim Deutschlernen liegt laut iwd zum Teil auch in Änderungen bei den Regeln zum Fremdsprachenunterricht begründet. Deswegen wachse der Anteil der Schüler, die Englisch lernen.
Der iwd-Untersuchung liegen Zahlen von Eurydice zugrunde, dem Bildungsinformationsnetz der Europäischen Kommission. Dabei lagen zu den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Litauen keine Zahlen vor.
(Quelle: Die Welt - online 18.02.2008.)
A hír megjelenésének dátuma: 2009-02-25